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Preiserhöhungen – Heuriger weist am Klo darauf hin

Lebensmittel, Sprit, Strom – alles wird teurer. Das spürt auch Reblaus-Chef Walter Fichtenbauer und erklärt es seinen Gästen auf besondere Weise.

Christine Scharfetter
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Bei der Reblaus werden die Gäste auf die Teuerungen hingewiesen.
Bei der Reblaus werden die Gäste auf die Teuerungen hingewiesen.
zvg

Öle bis zu 105 Prozent, Mehl bis zu 87 Prozent, Fisch 70 Prozent, Reinigungsmaterial 45 Prozent, Strom 51 Prozent, Gas 23 Prozent – die Liste, die beim Heurigen Reblaus in Leopoldsdorf bei Wien am Klo hängt, ist lang. Selbst die Preiserhöhung für die Müllentsorgung findet darauf Platz. Um ganze neun Prozent sei diese innerhalb eines Jahres gestiegen.

Ein A4-Zettel, der den Gästen die derzeit missliche Lage der Gastronomen näher bringen soll. "Ich wollte den Leuten klar machen, dass wir mit den Preiserhöhungen nicht reich werden wollen, sondern lediglich die Kosten decken. Niemand würde um 30 Prozent weniger Gehalt arbeiten gehen", erklärt Betreiber Walter Fichtenbauer gegenüber "Heute".

"Wir wollen nicht reich werden, sondern lediglich die Kosten decken."

Saftige Preiserhöhung kommt noch

"Die Kosten steigen seit dem Beginn der Corona-Pandemie laufend für uns." Bisher habe man gehofft, dies noch irgendwie anders lösen zu können und die Kosten bisher selbst übernommen. Doch damit sei man zu optimistisch gewesen. Deshalb ist auf dem Zettel auch zu lesen: "Auf Grund der rasant steigenden Preise, die bestimmt auch Sie beim Einkaufen bemerken, sind wir gezwungen, unsere Preise anzupassen, um wirtschaftlich arbeiten zu können."  

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    Reblaus-Chef Walter Fichtenbauer hoffte noch auf eine Stabilisierung der Teuerungen nach den vergangenen zwei Jahren – vergebens.
    Reblaus-Chef Walter Fichtenbauer hoffte noch auf eine Stabilisierung der Teuerungen nach den vergangenen zwei Jahren – vergebens.
    Heute /Sabine Hertel

    Ein Hinweis, um seine Gäste nicht von heute auf morgen vor den Kopf zu stoßen. "Bisher haben wir deshalb nur eine dezente Preiserhöhung vorgenommen. Drei Prozent über die ganze Karte gespannt – was eh lächerlich ist", so Fichtenbauer, der noch ergänzt: "Wir sind aber bei Weitem noch nicht da, wo wir hin müssen." Schließlich wolle man weiterhin beste Qualität bieten.

    Schnitzel wird zum Luxusgut

    Wie hoch die Preise am Ende tatsächlich werden, könne er jetzt noch nicht sagen. Das hänge von der weiteren Entwicklung ab. Doch schon jetzt zeichne sich etwas Besorgniserregendes ab: "Ein Ei wird nächstes Jahr nicht mehr 60 Cent, sondern einen Euro kosten und mit den steigenden Preisen für Brösel, kostet das Schnitzelfleisch bald weniger als was draufklebt."